Dorgali – Monte Tiscali
Der Supramonte von Dorgali liegt zwischen den Flußtälern des Flumineddo und des Cedrino.
Er erstreckt sich über eine Fläche von 4400 Hektar auf der Meeresseite und 6910 Hektar in den Bergen der Schlucht Gorroppu und unterteilt die Barbagia von Ogliastra. Außerdem trennt er auch die Berge Dorgalis von denen Olienas.
Das weitverzweigte Netz von Karst-Quellen und die Kalkfelsen führten zur Bildung von Höhlen wie der Grotte Bue Marino oder der Formation Su Gologone.
Durch Karstgestein und Erosionen sind auch die Hochebene Doinanicoro und die Gorroppu-Schlucht entstanden.
Der meerseitige Supramonte breitet sich zwischen den Orten Baunei und Dorgali aus und blickt auf den Golf von Gonone. Er ist von tiefen Gräben durchzogen, die ins Meer münden und weiße Sandstrände gebildet haben.
Die atemberaubende Küste, bestehend aus aneinandergereihten Felsen, Klippen, Höhlen und hohen, von tiefen Schluchten durchzogenen Zinnen, ist über Land nur mühsam nach stundenlangem Wandern zu erreichen.
Dorgali – Villaggio di Tiscali
Auch wenn sich heute das Supramontegebiet mit seinen Klippen, Schluchten und Canyons rauh und feindlich zeigt, lebten dort verschiedenste Nuraghen-Clans, die allein im Gebiet von Dorgali noch gut sichtbare Spuren von 78 Dörfern, 46 Nuraghen, 14 Dolmen, 40 Riesen-Grabstetten, 17 heilige Brunnen und 3 Megalithe hinterließen.
Die wichtigsten von ihnen sind das Dorf Serra Orrios, welches etwa 70 kreisförmige Hütten und zwei Megaron-Tempel umfaßte und der Nuraghen-Komplex Mannu, oberhalb von Gonnone gelegen. Dieser ist nach wie vor zusammen mit der nahegelegenen großen archeologischen Ausgrabungsstelle Su Nuragheddu Gegenstand archäologischer Forschung.
Das bekannteste unter den Nuraghendörfern ist Tiscali, sicherlich wegen seiner eindrücklichen und besonderen Atmosphäre, bereits seit der Antike bekannt und vielfach von den Schäfern Dorgalis genutzt.
Nur durch eine geführte Trekkingtour mittlerer Schwierigkeit erreichbar und von außen nicht sichtbar ist das Innere einer Karst-Doline, das man durch eine weite Öffnung in der Felswand erreicht.
